Die deutsche Wirtschaft steckt in einer tiefen Krise, die uns alle betrifft. Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der CDU, hat im Gespräch mit dem Deutschlandfunk seine Analyse und Lösungen klar auf den Punkt gebracht. Seine Botschaft: Die Herausforderungen sind groß, aber zu bewältigen – mit einer mutigen und entschlossenen politischen Führung.

Deutschland braucht ein neues Geschäftsmodell.

Jahrelang fußte der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands auf einem Modell, das nicht mehr trägt: günstiges Gas aus Russland, preiswerte Vorprodukte aus China und stabile Sicherheitsgarantien durch die USA. Doch diese Säulen sind weggebrochen, und die Konsequenzen sind dramatisch. „Das deutsche Geschäftsmodell ist am Ende“, erklärt Merz unverblümt.

Die Energiekosten steigen, Netzentgelte schießen in die Höhe, und viele Unternehmen geben auf. „Gerade unser Mittelstand, das Rückgrat unserer Wirtschaft, wird durch die hohen Kosten und die Bürokratie in die Knie gezwungen. Selbst große Unternehmen wie Volkswagen ziehen sich teilweise aus Deutschland zurück. Das können wir nicht akzeptieren. Unsere Unternehmen brauchen eine wirtschaftspolitische Wende – und die CDU wird sie liefern“, sagt er.

Versagen der „Übergangsregierung“

Die gescheiterte Ampel – nach eigener Einschätzung nur eine Übergangsregierung, so der ehemalige Grünen-Chef – hat auf die Krise keine Antworten. Nicht einmal zu einem Haushalt für das kommende Jahr 2025 konnte sich geeinigt werden. Ohne Haushaltsgesetz kann es keine finanzwirksamen Entscheidungen geben, fasst Merz die aktuelle Lage zusammen.

Dabei wäre gerade jetzt verantwortliches Handeln gefragt. Doch stattdessen versank die Koalition aus SPD, Grünen und FDP in internen Streitigkeiten und blockierte alle Vorschläge und jeden einzelnen Antrag der Union.

Ein Beispiel dafür ist das Lieferkettengesetz. Sowohl der Kanzler als auch der Wirtschaftsminister hatten sich stark dafür ausgesprochen. Dennoch haben beide den CDU/CSU-Antrag zur Abschaffung abgelehnt, kritisiert Merz. So besteht dieses Bürokratiemonster noch heute. Auch beim Bau dringend benötigter Gaskraftwerke zeigt sich das Versagen der Regierung. Seit drei Jahren ist bekannt, dass die CDU den Bau unterstützt. Doch bis heute gibt es keinen Plan, der in Brüssel zur Genehmigung vorgelegt wurde.

Schuldenbremse: Klare Haltung, solide Finanzen

Die Schuldenbremse auflösen als Notlösung für den Intensivpatienten Deutsche Wirtschaft? „Die Antwort ist sehr klar und sehr eindeutig: Nein!“, stellt Merz unmissverständlich fest. Eine Aufweichung der Schuldenbremse oder gar ihre Abschaffung kommt für die CDU nicht infrage. „Unser Problem sind nicht die Einnahmen, auch nicht die Schulden. Unser Problem sind die viel zu hohen Ausgaben, insbesondere für die überbordende Bürokratie“, erklärt Merz.

Für ihn steht fest: „Bevor wir nicht auf der Ausgabenseite durchgreifend korrigiert haben, wird es eine Änderung der Schuldenbremse ganz sicher nicht geben.“ Eine solide Finanzpolitik ist der Schlüssel zu langfristigem wirtschaftlichem Erfolg.

Privates Kapital statt Schuldenexzesse

Die Antwort auf die Krise liegt für Merz nicht in immer neuen Schulden, sondern in der Mobilisierung privaten Kapitals. „Es gibt sehr viele Investoren, die bereit sind, in Deutschland zu investieren. Dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu muss diese ganze Volkswirtschaft vom Kopf auf die Füße gestellt werden“, betont er. Dann gibt es auch genügend Möglichkeiten, in die Infrastruktur und neue Unternehmen, in Forschung und Entwicklung zu investieren. Für den Kanzlerkandidaten der Union steht fest: „Das muss man auch nicht mit staatlichen zusätzlichen Schulden machen. Wir zahlen ja heute schon jedes Jahr über 30 Milliarden Euro Zinsen aus dem Bundeshaushalt.“

Die CDU ist bereit, die Weichen für eine zukunftsfähige Wirtschaftspolitik zu stellen. Bürokratieabbau, schnellere Genehmigungsverfahren und eine verlässliche Energiepolitik sind entscheidend, um Deutschland wieder attraktiv zu machen.

Die CDU: Bereit für den Neuanfang

Friedrich Merz sieht die kommenden Monate als entscheidend an. „Wir müssen dann schnell in Koalitionsverhandlungen und dann eine handlungsfähige Regierung aufstellen“, betont er. Mit klaren Prioritäten wird er das Land wieder auf Erfolgskurs bringen: weniger Bürokratie, kluge Investitionen und eine konsequente Stärkung des Mittelstands. „Wir brauchen keinen Schuldenstaat, sondern einen politischen Kurswechsel, der die Probleme an der Wurzel anpackt“, erklärt er.

Am 23. Februar 2025 gibt es die Chance für diesen Neuanfang mit Friedrich Merz und der CDU. Gemeinsam können wir Deutschlands und die Wirtschaft wieder nach vorne bringen.

Friedrich Merz im Deutschlandfunk